Assistenzsysteme nutzen.
Unfälle vermeiden.

Weitere Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme

Fahrerassistenzsysteme und Automatisierungssysteme

Fahrerassistenzsysteme helfen, Unfälle zu verhindern und so das Fahren sicherer zu machen. Automatisierungssysteme zielen darauf ab, die Fahrerinnen und Fahrer zu entlasten und so den Fahrkomfort zu erhöhen.

Abbiegeassistent

Der Abbiegeassistent für Personenwagen überwacht beim Linksabbiegen den entgegenkommenden Verkehr, warnt und bremst das Fahrzeug aktiv ab, wenn eine Kollision mit dem Gegenverkehr droht.

Aufmerksamkeitsüberwacher

Der Aufmerksamkeitsüberwacher ist ein hochentwickeltes Driver Monitoring System, das den Fahrer und die Fahrerin und deren Fahrverhalten überwacht und bei nachlassender Konzentration warnt.

Ausweichassistent

Der Ausweichassistent hilft dabei, einem plötzlich auftauchenden Hindernis – wie etwa einer Fuss-gängerin, einem Velofahrer oder einem anderen Fahrzeug – sicher auszuweichen. Wird ein Ausweichmanöver eingeleitet, unterstützt das System beim Lenken, damit das Fahrzeug kontrolliert und stabil am Hindernis vorbeigeführt wird.

Ausstiegswarner

Der Ausstiegswarner warnt die Passagiere beim Öffnen der Türen über die LED-Leuchten in der Türverkleidung, wenn sich von hinten andere Fahrzeuge oder Velofahrende nähern. Die Ausstiegswarnung bleibt noch etwa drei Minuten nach Ausschalten der Zündung aktiv und in Bereitschaft.

Autobahnpilot

Der Autobahnpilot ist ein Automatisierungssystem, das selbstständig die Spur hält, bremst und beschleunigt. Auch Fahrerassistenzsysteme wie der aktive Lenkassistent können diese Fahraufgaben ausführen. Der Unterschied: Beim Autobahnpiloten darf die Fahrerin oder der Fahrer unter bestimmten Bedingungen die Hände vom Lenkrad nehmen – das ist gesetzlich erlaubt. Der Unterschied zum aktiven Lenkassistent ist also vor allem rechtlicher Natur, nicht technischer. Derzeit sind auf Schweizer Strassen noch keine Fahrzeuge mit einem solchen System unterwegs, da bislang kein Hersteller eine Typengenehmigung für die Schweiz beantragt/erhalten hat (Stand Mai 2025).

LKW-Abbiegeassistent

Der Abbiegeassistent für LKWs überwacht beim Rechtsabbiegen die rechte Fahrzeugseite und warnt, wenn sich dort Velofahrerinnen oder Fussgänger befinden. Ausserdem erkennt das System auch Fussgängerinnen und Velofahrer, die vor der Fahrzeugfront queren, wenn der LKW stillsteht.

Notfallassistent

Der Notfallassistent (Emergency Stop System ESS) bremst das Fahrzeug kontrolliert bis zum Stillstand ab, wenn trotz mehrerer Warnungen keine Aktivität des Fahrers oder der Fahrerin registriert wird. Zusätzlich aktiviert er die Parkbremse und schaltet den Warnblinker ein.

Vorausschauender Kreuzungsassistent

Der Kreuzungsassistent unterstützt den Fahrer und die Fahrerin beim Einbiegen in den oder Queren des fliessenden Verkehrs. Beim Linksabbiegen überwacht das System zudem den entgegenkommenden Verkehr. Je nach Hersteller sind die Systeme unterschiedlich ausgelegt: Sie warnen vor drohenden Kollisionen mit dem Querverkehr und können zum Teil bei geringen Anfahrgeschwindigkeiten selbst eine Notbremsung einleiten.

Rückfahrassistent

Der Rückfahrassistent überwacht den Bereich hinter dem Fahrzeug, unterstützt den Fahrer oder die Fahrerin beim Ausparkieren und Rückwärtsfahren. Einige Rückfahrassistenten sind mit einer Querbewegungserkennung ausgestattet und erkennen und warnen, wenn Fahrzeuge, Fussgängerinnen und Fussgänger oder Velos von der Seite herannahen. Fortgeschrittene Systeme verfügen sogar über eine automatische Notbremsfunktion.

Fahrerinformationssysteme

Fahrerinformationssysteme sind elektronische Hilfsmittel in Fahrzeugen, die den Fahrer oder die Fahrerin während der Fahrt mit wichtigen Informationen versorgen.

Head-up-Display HUD

Ein Head-up-Display projiziert wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, aktuelles Tempolimit und Navigationsinformationen auf die Windschutzscheibe und damit in das Blickfeld der Fahrerin oder des Fahrers.

Park Distance Control

Mithilfe von Ultraschallsensoren kann der Abstand zu Objekten in unmittelbarer Umgebung akustisch und optisch dargestellt werden.

Aktive Sicherheitssysteme

Aktive Sicherheitssysteme sind elektronische Einrichtungen in Fahrzeugen, die Unfallrisiken reduzieren und die Fahrzeuginsassinnen und Fahrzeuginsassen schützen.

Antiblockiersystem ABS

Bei einer starken Bremsung können die Räder blockieren, zum Stehen kommen und Fahrzeuge ausser Kontrolle geraten. Ein Antiblockiersystem reduziert den Bremsdruck, was auch bei Vollbremsungen die Lenkbarkeit und Stabilität des Fahrzeugs verbessert. Diese elektronische Schlupfregelung wird für jedes Rad einzeln durchgeführt und ist seit 2004 serienmässig in allen Personenwagen verbaut.

Antriebschlupfregelung (ASR) / Automatische Stabilitätskontrolle ASC

Eine Antischlupfregelung verhindert über die Drosselung der Gaszufuhr ein Durchdrehen der Räder beim Anfahren und Beschleunigen, was den Rädern die nötige Bodenhaftung (Traktion) verleiht. Dies sichert die Stabilität und die Lenkbarkeit des Fahrzeugs und wirkt dem Reifenverschleiss entgegen.

Elektronische Bremskraftverteilung

Die elektronische Bremskraftverteilung (EBV) ist mit dem Antiblockiersystem (ABS) gekoppelt und stellt die maximale Bremsleistung an beiden Achsen sicher. So kann das Heck bei überbremsten Hinterrädern stabilisiert sowie die Überbeanspruchung und Erhitzung der Vorderradbremsen reduziert werden.

Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) / Electronic Stability Control

Das elektronische Stabilitätsprogramm erkennt innerhalb von Millisekunden eine drohende Instabilität des Fahrzeugs. Mit einem aktiven Eingriff in den Antriebsstrang oder das Bremssystem wird das Fahrzeug stabil gehalten. Da ESP ein markenrechtlich geschützter Begriff der Daimler AG ist, variieren die Systembezeichnungen unterschiedlicher Hersteller:

  • CST (Controllo Stabilità e Trazione): Ferrari
  • DCS (Dynamic Stability Control): BMW, Jaguar, Land Rover, Mazda, Mini
  • DSTC (Dynamic Stability & Traction Control): Volvo
  • MSP (Maserati Stability Program): Maserati
  • MASC (Mitsubishi Active Stability Control): Mitsubishi
  • PSM (Porsche Stability Management): Porsche
  • VSA (Vehicle Stability Assist): Honda
  • VSC (Vehicle Stability Control): Daihatsu, Lexus, Toyota
  • VDC (Vehicle Dynamic Control): Alfa Romeo, Subaru

Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS)

Das Reifendruck-Kontrollsystem überwacht den Reifendruck und warnt, wenn dieser abfällt. Indirekte Systeme schliessen aus der Drehzahl der Räder auf einen Druckverlust. Bei direkt messenden Systemen erfasst ein Drucksensor den Innendruck und die Lufttemperatur jedes Reifens.

Notbremslicht

Das Notbremslicht zeigt an, dass das Fahrzeug mit einer starken Verzögerung abgebremst wird, indem das Bremslicht in schneller Folge aufblinkt.

Passive Sicherheitssysteme

Passive Sicherheitssysteme in Fahrzeugen sind dazu da, im bei einem Unfall die Verletzungsgefahr zu reduzieren und so die Fahrzeuginsassinnen und Fahrzeuginsassen zu schützen.

Airbags

Airbags sind Luftkissen, die sich im bei einem Unfall aufblasen und die Personen im Auto vor Verletzungen schützen. Nicht jeder Aufprall zieht eine Auslösung nach sich, entscheidend sind Aufprallstärke, Sitzposition des Fahrers oder der Fahrerin, Belegung des Beifahrersitzes und ob die Sicherheitsgurte angelegt sind.

Sicherheitsgurte

Sicherheitsgurte sind eine Rückhaltevorrichtung im Auto. In der Schweiz ist der Sicherheitsgurt auf den Vordersitzen seit 1981 vorgeschrieben. Seit 1994 ist das Anlegen der Sicherheitsgurte auch auf Rücksitzen obligatorisch.

Gurtstraffer

Der Gurtstraffer strafft bei einem Unfall die Sicherheitsgurte. Trotzdem müssen Sicherheitsgurte im Auto möglichst straff angelegt werden und dürfen nicht verdreht sein. Sonst kann es bei einem Unfall zu Verletzungen durch den Gurt kommen.

Fussgänger-Airbag (Pedestrian Protection Airbag)

Bei einem Frontalzusammenstoss mit einer Person öffnet sich dieser Airbag zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe und dämpft den Aufprall bestmöglich ab.

Aktives Überrollschutzsystem

Das aktive Überrollschutzsystem sorgt bei einem Fahrzeugüberschlag, insbesondere bei Cabrios, für zusätzliche Sicherheit der Insassinnen und Insassen. Eine hochsensible Sensorik erkennt die Bewegungen des Fahrzeugs und löst innerhalb von Millisekunden das Herausschnellen von zwei Schutzbügeln aus. Zusammen mit dem Frontscheibenrahmen bilden diese einen Schutzraum für alle Mitfahrenden.

Aktive Motorhaube

Bei einem Aufprall wird die Motorhaube des Unfallfahrzeugs um einige Zentimeter angehoben. Die Aufprallkräfte werden dadurch reduziert und so Verletzungen abgemildert.